10/08/2007
Webists invited to participate in Moholy-Nagy project sponsored by EU... Susanna Lakner gives speech...
Artwork by Susanna Lakner, Hungarian born artist and curator who invited the artists of the "Webism Group of Worldwide Artists" to join the project remembering Moholy-Nagy.
For detailed info click here.
Susanna's speech (sorry, German only so far):
Cyberblumenstrauß für László Moholy-Nagy
Das Lebenswerk Moholy-Nagys - insbesonders seine epochalen Erkentnisse in der Fotografie - sind nach wie vor so aktuell, daß seine Lichtgestaltungsexperimente 61 Jahre nach seinem Tod die zeitgenössische Kunst immer noch ununterbrochen inspirieren. Was hat er in den zwanziger Jahren über die Fotografie gesagt?" Unsere Aufgabe in der heutigen fotografischen Arbeit ist vor allem, das optimale Verfahren in Rahmen der Gesetzmässigkeiten des Werkszeugs zu finden. Nur wenn sich die exakte Sprache des Lichtbildes entwickelt, können wir die berufenene Fotografie zur Kunst steigern. Die erste Bedingung: Es darf sich nicht auf traditionelle Darstel-lungsweise stützen! Keine heutige oder ehemalige Malerei ist fähig, die Wirkungsmöglichkeiten der Fotografie zu erreichen."Diese Annährung hatte entscheidende Wirkung auf den dieses Jahr 80jährig gewordenen Professor Herbert W. Franke, der nicht nur bildender Künstler, vielseitiger Autor und Wissenschaftler ist, sondern einer der bedeutendsten Sci-Fi-Autoren im deutschsprachigen Raum. Nach Abschluss seines Physikstudiums hat er angefangen, sich mit ästhetischen Fragen zu beschäftigen, und zu dieser Zeit ist er unter den Einfluss des Bauhauses geraten. Beim Experimentieren mit der Fotografie hat er durch die Tätigkeit Moholy-Nagys erkannt, daß der Fotoapparat mehr als ein Gerät für das Abbilden der Wirklichkeit ist, man kann damit ähnlich schaffen wie mit Bleistift, Pinsel oder Meißel.
Dass die Richtung nicht falsch ist, hat sich offenbart, als ihn eine Veranstaltung in den 60er Jahren über die neuen Tendenzen in der Kunst in die Möglichkeiten der Computer eingeweiht hatte. Von da an ist der Computer sein wichtigster schöpferischer Partner, dessen grenzenlose Möglichkeiten ihn bis heute inspirieren.
Diese Erkennung leitet auch Ingrid Kamerbeek. Für sie ist die schöpferische Arbeit ohne Computer mittlerweile unvorstellbar. Beide sind Mitglieder der internationalen Organisation namens Webisten, deren Künstler den Kern der deutschen Ausstellungsteilnehmers bilden. Sie sind Cyberkünstler, deren Hauptplattform das Internet, das virtuelle Medium ist. "Der Digital-künstler bildet die Wirklichkeit nicht ab, er erschafft sie neu" , sagt Kythom Leakh´im in seinem Surtuellen Manifest. "Für die Subjekte real ist in der Ordnung der Simulation nur ihr eigener Leib. Die Dekonstruktion seines Abbildes ist deshalb gleichsam der 'natürliche' Ausgangspunkt für die Erschaffung surtueller Welten. "Während Kythom Leakh´im, Norbert Strippel und Arno Signarowski von Anfang an mit dem Rechner arbeiten und Gerhard Höberth regelrecht virtuelle Kreaturen ins Leben ruft und mystische Orte im elektronischen Raum schafft, benutzen und entfremden Rainer Grassmuck, Björn Dämpfling und Ingrid Kamerbeek in ihren Werken originale Bildfragmenten und schichten sie im Computer aufeinander.
Heiko Daxl experimentiert mit dem Licht. Der abwechselnd in Berlin und Zagreb lebende und arbeitenede Künstler beschäftigt sich mit der Bewegung, die er auch in seinen Video- und DVD-Arbeiten verfolgt.
Die mystischen Experimente von Christine Plass versuchen auch, das bewegende Licht zu fixieren, die Vergänglichkeit der Wirklichkeit anzupacken, anzufassen.
Als in den Büros die ersten Kopierer erschienen sind, haben die spielerischen Versuche mit dem Xerox in den 70ern bald in Copy-Art gemündet. Einer der wichtigsten Vertreter dieser Richtung ist Jürgen O. Olbrich. Seit 1973 experimentiert er mit dem maschinellen Verzerren von Originalvorlagen, mit dem Mannschaftsspiel des Bewussten und des Zufälligen, dem Zusammenschmelzen schwarz/weiss und farbiger Blätter. Olbrich forscht das subtile Zu-sammenspiel zwischen Künstler und Maschine, Aktion/Reaktion, Planbar und Unvorher-sehbar." Das Objekt ist in Dunkelheit. Im Licht sieht alles anders aus. Reales Objekt, Original, Multiplikation und der Faktor Fehler existieren im selben Moment im Licht und in der Dunkelheit. Es ist eine andere Sicht der Realität.", formuliert er in seiner Copy-Art Ars Poetica."Drücke den Knopf, aber zuerst benutze deinen Kopf und deine Augen". Zu dieser Ausstellung setzt der ehemalige Dokumenta-Künstler wieder Vorlagen der Willkür des Kopiergerätes aus. Farben und Formen gestalten sich nach dem Rhythmus der Maschine.
Wie vielseitig der Einfluss Moholy-Nagys ist, beweist die Tatsache, dass auch solche Künstler an der Ausstellung teilgenommen haben, die grundsätzlich manuell arbeiten, die Einladung aber angenommen und einen Ausflug in eine für sie ungewohnte Kunstgattung gemacht haben. Die Lichtskulpturen von Moholy-Nagy inspirierten den Berliner Christian Mildbrandt, der für seine Linolschnitte bekannt ist. Mildbrandts Arbeit, der Zettelfisch ist eine von Texten gefaltete, mit Xerox bearbeitete poetische Collage.
Der Doyen der Mail-Art, Henning Mittendorf hat für die Ausstellung von ihm gewohnte, mit Mischtechnik gefertigte Bilder geschickt. Seine auf unsere Gegenwart reflektierenden Arbeiten benutzen alle Techniken, die ihn inspirieren: Stempelei, Stempelschnitt, Collagetechnik, daher sind seine Werke einigemaßen abweichend von den anderen; bei ihm hat der Computer keine selbständige Aufgabe bekommen. Mittendorf bereicherte die visuelle Wert seiner Bilder lieber mit den klassischen Vorteilen der Rechner: scannen und beschriften.
Jörn Michael hat die Fotogramme von Moholy-Nagy in seiner Dresdner Studienzeit kennengelernt. Auch er ist ein handwerklicher Künstler, Fotogramme zu machen bleibt aber noch bis heute eine seiner Schaffensmethoden. Michaels poetische, atmosphärische Bilder sind würdige Nachkommen der Arbeiten des grossen Vorfahren.
Erinnern wir uns noch, wie der Bauhauskünstler es gesagt hat? "Keine heutige oder ehemalige Malerei is fähig, die Wirkungsmöglichkeiten der Fotografie zu erreichen." Heute können wir sagen, mit der digitalen Kunst hat sich die Palette erweitert.Wir huldigen dem grossen Künstler mit diesem digitalen Blumenstrauss.
Susanna Lakner 2007. Kaposvár
Visit Susanna's website: http://www.susannia.de/
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